Ab wann kann der arbeitgeber verlangen zum vertrauensarzt


Ist ein Arbeitnehmer arbeitsunfähig erkrankt, hat er Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Bezweifelt der Arbeitgeber das Vorliegen der Arbeitsunfähigkeit, stellt sich die Frage, ob diese Zweifel geeignet sind, den Beweiswert einer ärztlich festgestellten Arbeitsunfähigkeit zu erschüttern und welche Möglichkeiten dem Arbeitgeber zur Überprüfung zur Verfügung stehen. Für das Vorliegen einer entsprechenden krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit ist grundsätzlich der jeweilige Arbeitnehmer darlegungs- und beweispflichtig. Der Beweis einer krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit wurde normaler Weise als erbracht angesehen, wenn der Arbeitnehmer eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorlegte vgl. BAG, Urteil v. Seit dem Der Arbeitnehmer bleibt jedoch verpflichtet, sich bei seinem Arbeitgeber unverzüglich arbeitsunfähig zu melden und die voraussichtliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit mitzuteilen. Will der Arbeitgeber seine Zweifel an der mitgeteilten Arbeitsunfähigkeit geltend machen, muss er zwar nicht den Beweis der Arbeitsfähigkeit erbringen. ab wann kann der arbeitgeber verlangen zum vertrauensarzt

Ab wann kann der Arbeitgeber zum Vertrauensarzt verweisen?

Zweifel können auch entstehen, wenn häufig der Arzt gewechselt wird, dessen Reputation fraglich ist oder wenn er für Gefälligkeitszeugnisse bekannt ist. Hilfreich ist bei Zweifeln an einem Arztzeugnis eine vertrauensärztliche Untersuchung. Der Arbeitgeber kann vom Arbeitnehmer verlangen, sich bei einem Vertrauensarzt auf Kosten des Arbeitgebers untersuchen zu lassen. Dies ergibt sich aus der Treuepflicht des Arbeitnehmers. Die Auswahl des Vertrauensarztes kann allenfalls auch in Rücksprache mit einer Krankentaggeldversicherung erfolgen. Der Vertrauensarzt darf nur Tatsache, Dauer und Grund der Arbeitsunfähigkeit Krankheit oder Unfall und bei einer Teilarbeitsfähigkeit eine mögliche Ansteckungsgefahr und die noch möglichen Arbeitstätigkeit angeben. Die Diagnose darf nicht erhoben werden. Diese fällt unter das Berufsgeheimnis. Eine Anfrage beim Arzt wird in der Regel ergebnislos verlaufen. Der Arzt darf ohne Entbindung vom Berufsgeheimnis keine weiteren Angaben machen. Möglich ist aber, dass der Arbeitnehmer dem behandelnden Arzt vom Berufsgeheimnis entbindet.

Rechtsgrundlagen: Vertrauensärzte im Arbeitsverhältnis Das Arztzeugnis ist wichtig, wenn ein Arbeitnehmer eine Arbeitsverhinderung durch Krankheit oder Unfall nachweisen muss, damit die Lohnfortzahlung gemäss Art. Im Arbeitsvertrag oder in einem Personalreglement kann vereinbart werden, dass ein Zeugnis vorgelegt werden muss, wenn die Verhinderung mehr als 2 oder 4 Tage dauert.
Voraussetzungen für die Einweisung zum Vertrauensarzt An die unverschuldete Arbeitsunfähigkeit eines Arbeitnehmers knüpfen weitreichende Rechtsfolgen; zum einen die Lohnfortzahlungspflicht des Arbeitgebers und zum anderen der Kündigungsschutz. Aus diesem Grund kommt dem Beweis der Arbeitsunfähigkeit eine wichtige Bedeutung zu.

Rechtsgrundlagen: Vertrauensärzte im Arbeitsverhältnis

Mai 24, 0 Kommentare. Arbeitsverhinderung des Arbeitnehmers werden durch diesen regelmässig mit einem Arztzeugnis belegt. Bestehen objektive Anhaltspunkte, dass das von einem Arbeitnehmer eingereichte Arbeitszeugnis nicht richtig ist, hat der Arbeitgeber die Möglichkeit, eine Untersuchung bei einem Vertrauensarzt seiner Wahl anzuordnen. Der Arbeitnehmer ist verpflichtet der Aufforderung des Besuches des Vertrauensarztes nachzukommen, dies aufgrund seiner arbeitsrechtlichen Treuepflicht. Zweifel können insbesondere dann bestehen, wenn ein Arztzeugnis aufgrund einer Telefonkonsultation oder mit einer langen Rückwirkung ausgestellt wird. Verweigert ein Arbeitnehmer den Gang zum Vertrauensarzt zu Unrecht trotz Abmahnung, verliert er seinen Lohnanspruch BGE III 70, E. Ob die Arbeitgeberin ihre Lohnfortzahlung mindestens bei begründeten Zweifeln von einer vertrauensärztlichen Untersuchung abhängig machen kann oder ob eine Obliegenheit der Arbeitnehmer, sich auf entsprechende Aufforderung hin einer vertrauensärztlichen Untersuchung zu unterziehen, ausdrücklich vereinbart sein muss, ist in der Lehre umstritten vgl.

Voraussetzungen für die Einweisung zum Vertrauensarzt

Nichtsdestotrotz ist es kein unumstössliches Beweismittel. Zweifel an der behaupteten Arbeitsunfähigkeit Hat der Arbeitgeber begründete Zweifel an der Richtigkeit eines Arztzeugnisses kann er vom Arbeitnehmer verlangen, sich einer vertrauensärztlichen Untersuchung zu unterziehen. Begründete Zweifel können auftauchen, wenn nacheinander Arztzeugnisse von verschiedenen Ärzten oder sich widersprechende Arztzeugnisse eingereicht werden, bei Ferndiagnosen z. Dass eine Rückdatierung in einem gewissen Umfang aber akzeptiert werden muss, ergibt sich bereits aus dem Umstand, dass ein Arbeitnehmer den Arzt kaum je umgehend bei Ausbruch einer Krankheit aufsuchen wird und je nach Auslastung des Arztes auch nicht kann vgl. Die vertrauensärztliche Untersuchung Ein Vertrauensarzt ist ein Arzt, der vom Arbeitgeber auf dessen Kosten hinzugezogen wird, um die behauptete Arbeitsunfähigkeit des Arbeitnehmers abzuklären. Die Wahl des Vertrauensarztes liegt grundsätzlich beim Arbeitgeber. Der Arbeitnehmer kann sich nicht auf den Grundsatz der freien Arztwahl berufen.